Bericht über den Umbau der 24 058 auf Witte- Windleitbleche, von Frank Bertram

Das Lesen des im EK- Verlag erschienenen Buches „Die Baureihe 24“ von Hansjürgen Wenzel ließ in mir die Idee aufkeimen, eine meiner BR 24 Lokomotiven von Trix Express auf die Variante der späteren Bundesbahn umzubauen und die Lok mit Witte- Windleitblechen auszurüsten, zumal genau das Trix Express Vorbild diese Bleche getragen hat (diese Lok hatte in der frühen Bundesbahnzeit und zu Reichsbahnzeiten Wagner- Bleche - so wie sie das TE Modell besitzt). Was tut man nicht alles für Abwechselung im Fahrzeugpark!

Dabei stellte ich mir drei Bedingungen: 1. ich wollte kein Original- Trix Express- Modell „verschandeln“ und mit Fremdartikeln ausrüsten; 2. es sollten möglichst Trix Original- Teile verwendet werden; 3. der Umbau sollte so einfach wie möglich werden, da ich nicht über ausreichend handwerkliche Fähigkeiten verfüge.

Ich stellte meine Idee im Forum der IG zur Diskussion und siehe - die treue Trix Express- Gemeinschaft gab viele hervorragende Anregungen: angefangen von der Wahl der Windleitbleche bis zur Ausstattung mit neuem (anderen) Tender. Doch der Reihe nach!

Daniel Hautermanns Torso einer BR 24 bildete die Ausgangsbasis, denn ich wollte es zunächst nur an einer Kappe versuchen ohne eine meiner beiden guten 24ger zu zerstören. Also begann ich, die bisherigen Bleche vorsichtig zu entfernen, indem ich die angegossenen Zapfen durch vorsichtiges Abfeilen und die Bleche durch vorsichtiges Bewegen „gängig“ machte. Leider war das im vorderen Pufferbohlenbereich befindliche Befestigungsloch so spröde geworden, dass es auf beiden Seiten ausriß und dadurch die Vorderfront etwas bizarr aussehen ließ.

Da ich noch beabsichtige, der Lok eine etwas vorbildlichere Vorderpartie zu verpassen, war das nicht ganz so schlimm. Sieht man sich die Vorbildfotos im besagten Buch an, stellt man fest, dass an der Vorderseite der Lok unbedingt noch Rangierergriffe und Schutzbügel für die (leider viel zu großen) Trix Lampen fehlen - von der durch die bewegliche Pufferbohle zu hohen Anbringung des vorderen Umlaufbleches ganz zu schweigen.

Lampenbügel lassen sich recht einfach aus Federstahldraht anfertigen (dieser Schritt kommt noch). Aber bei den Witte-Blechen war das so eine Sache. Vorschläge, Bleche von einem Revell-Bausatz oder Ersatzteile von Märklin einzubauen, behagten mir nicht so ganz; auch die feinen Weinert- Teile schienen mir bei dem doch recht groben Trix Express Modell nicht angebracht. Ich liebäugelte mehr mit den m.E. noch am ehesten größenmäßig passenden Blechen der Trix Express BR 42.

Von Ecki konnte ich mir diese Bleche rasch besorgen. Für Nachbauinteressenten: Ton Jongen und Franz Nowack bieten Nachbauten an.

Die Frage war nur, wie diese Bleche zu befestigen waren. Bei der BR 42 werden die Bleche mit ihren doch recht dicken Zapfen in 2,5mm große Löcher im Kesselgehäuse gedrückt. Bei der BR 24 wollte ich das zunächst wegen des kleineren Kessels nicht nachempfinden, sondern dem Rat eines Trix Freundes folgend, die Bleche mit Hilfe von Federstahlbügeln ankleben. Das sähe sicher etwas filigraner aus als die letztendlich aus Stabilitätsgründen doch realisierte Einsteckmethode.

Zum Üben wollte ich erst die Befestigungslöcher auf einer Seite anbringen. Mithilfe eines kleinen Bohrers von 0,5 mm bohrte ich vorsichtig mit dem Drehmel zwei Löcher in das Lokgehäuse. Die Löcher müssen jeweils in die Höhe der am Modell angedeuteten Griffstange kommen. Die erste Bohrung erfolgte auf der linken Seite zwischen der Zuleitung zum Mischvorwärmer und dem ersten Stück der Griffstange; die zweite Bohrung kam direkt an das Ende des Griffstangenstücks am zweiten Kesselring von der Rauchkamnmer aus gesehen.

Mein Versuch, diese beiden kleinen Löcher zu erweitern, scheiterte mangels Fixierung der Lok und geeignetem Bohrer. Der Spritzguss des Gehäuses ist sehr widerstandsfähig.

Mit Hilfe des Team-Kollegen Stephan gelangen die beiden Bohrungen und das erste Blech konnte eingesteckt werden. Das sah doch schon recht gut aus und ließ schnell die beiden anderen Löcher entstehen. Diese waren direkt neben der Luftpumpe hinter dem ersten Kesselring und kurz vor dem zweiten Kesselring anzubringen. Doch - obwohl es kein Montag war - ist das Bohren von Löchern nicht so einfach, insbesondere dann, wenn diese parallel auf beiden Seiten und in möglichst einer Höhe liegen sollten. Ich als „Augenmaß-Bastler“ habe schmählich versagt; erst Stephans ingenieurmäßige Arbeit mit Nachmessen, Justieren und dem Zuspachteln von Fehlversuchen führte zum befriedigenden Ergebnis.

Wichtig war mir, daß die vordere Kante der Windleitbleche mit der Kante des Gehäuses (vorderes Umlaufblech) abschließen - so wie auf den Vorbildfotos im o.g. Buch.

Der Umbau ist m.E. recht gut gelungen und die BR 42 Bleche sehen, obwohl sie etwas zu groß sind, recht gut aus. So können Trix Expresser zwei verschiedene Loks der BR 24 fahren lassen; bei mir fahren sie im Vorspann längere Personen- und Güterzüge.

Hier ein paar Bilder. Sobald die Lok weiter bearbeitet wurde, u.a. neu lackiert, werden die entsprechenden Bilder veröffentlicht.

Jetzt plane ich noch, eine BR 24 mit dem 2’2’T26- Tender zu kuppeln (Vorbild: 24 061 des Bw Lingen). Erste Versuche haben schon stattgefunden (siehe Bericht über den 7. Euregiostammtisch).

Mit freundlichen Grüßen

Euer

Frank (Long John) Bertram